Wie entsteht eine MoWaS-Meldung?


MoWaS (Modulares Warnsystem) ist das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickelte bundesweite Warnsystem für Deutschland. Über das System werden regelmäßig Wetter- und Hochwasserwarnungen sowie Informationen zu sonstigen aktuellen Gefahren veröffentlicht.

Das BBK unterteilt den Versand einer Warnmeldung in drei Teile:

Auslösung


Der Weg einer Warnmeldung beginnt meist am Einsatzort. Wenn der Einsatzleiter eine Gefahr für die Bevölkerung erkennt, löst er eine Warnung aus. Da der Katastrophenschutz Ländersache ist, variiert die Meldekette von Bundesland zu Bundesland. Die Warnmeldung wandert in jedem Fall zu einer Stelle, die berechtigt ist, MoWaS-Meldungen zu veröffentlichen. Das kann eine Kreiskatastrophenschutzbehörde, Leitstelle, oder ein Lagezentrum eines Landes bzw. das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern sein.

Außerdem zur Veröffentlichung berechtigt sind Behörden wie der Deutsche Wetterdienst, die eigene Meldungen selbstständig veröffentlichen. Das BBK selbst versendet Nachrichten nur im Verteidigungs- oder Spannungsfall.

Die Übertragung von der Einsatzstelle findet auf einem nachweisbaren Weg, wie zum Beispiel einem Formular, statt (Beispiel Leitstelle Lausitz, IRLS Süd). Hier wird neben einer Beschreibung der Lage und des Orts der Gefahr beantragt, welche Warnstufe ausgelöst werden soll und an welche Warnmittel die Meldung versandt werden soll. Warnmittel werden in Warnmittel mit hohem Informationsgehalt (Radio, Fernsehen, App, etc.) und Warnmittel mit hohem Weckeffekt (Sirenen, Cell Broadcast) unterschieden.  1Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (n.d.). Was sind Warnmultiplikatoren? https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/Warnmultiplikatoren/Erklaerung/erklaerung_node.html

Die zur Veröffentlichung einer Meldung berechtigte Stelle lädt die Warnung über Satellit oder das Internet hoch. Dabei wird zwischen MoWaS S/E-Stationen oder MoWaS-Vollstationen und MoWaS vS/E-Zugängen oder MoWaS-Vorlagensystem unterschieden  2Nathalie Schopp, Kerstin Fröschke und Elise Rüter (2024). Lokale Warnkonzepte (S. 9 f.). Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.. Vollstationen sind vor Internet- und Stromausfall geschützt. Außerdem arbeiten sie redundant, indem sie ihre Meldungen über Satellit und terrestrisch verschicken. Bei Vorlagensystemen melden sich befugte Personen einfach auf einer Website an. Teilweise müssen Meldungen von Vorlagensystem auch durch eine Vollstation freigegeben werden  3Sächsisches Staatsministerium des Innern (2023). Warnung der Bevölkerung in Sachsen. https://fragdenstaat.de/dokumente/240669-smiwarnung/, S. 9 f..

Übertragung


Das BBK veröffentlicht die Meldung nicht selbst, sondern versendet sie an sogenannte Warnmultiplikatoren. Diese Multiplikatoren sind kein Teil von MoWaS mehr, sondern haben sich verpflichtet, Warnungen zu veröffentlichen. Dazu werden sie von MoWaS mit Informationen beliefert.  1Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (n.d.). Was sind Warnmultiplikatoren? https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/Warnmultiplikatoren/Erklaerung/erklaerung_node.html

Warnmultiplikatoren sind unter anderem:

Nicht jede Warnung muss unverzüglich und wortgleich veröffentlicht werden. Während Meldungen der höchsten Warnstufe sofort und ohne Änderung gesendet werden müssen, können Medien Warnungen mittlerer Warnstufe erst zum nächstmöglichen Zeitpunkt senden und den Inhalt der Nachricht anpassen. Bei Warnungen der niedrigsten Warnstufe ist die Veröffentlichung nicht verpflichtend.  4Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz (2020). Herausgabe von Warnmeldungen über das Modulare Warnsystem MoWaS. Rundschreiben des Ministeriums des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz (Az.: 2530#2019/0025-0301 353). https://bks-portal.rlp.de/sites/default/files/og-group/10915/dokumente/Handlungsanweisung%20MoWaS%20-Stand%2015.07.2020%20-.pdf

Endgeräte


Schlussendlich kommt die Meldung auf den Endgeräten an. Darunter fallen Fernseher und Radios, Handys oder auch digitale Anzeigetafeln. Teilweise wird auch durch Sirenen oder Lautsprecherdurchsagen gewarnt.

Smartphones ermöglichen den Empfang von Warnmeldungen auf mehreren Wegen: Während Apps installiert werden müssen, nutzt Cell Broadcast die Mobilfunk-Infrastruktur. Hier versendet ein Mobilfunkturm die Meldung gleichzeitig an alle Geräte in Reichweite. Somit empfangen auch Personen mit Smartphones Meldungen, die nichts über MoWaS wissen.

Der Versand einer Warnung dauert maximal 30 Sekunden.  5Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (n.d.). * Leistungsportfolio der Warn-App NINA* https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warn-App-NINA/Entwicklung-Technik/Leistungsportfolio/leistungsportfolio_node.html Diese Geschwindigkeit ist für effektive Warnungen entscheidend, um die Bevölkerung effektiv zu warnen. Durch die Kombination verschiedener Warnmittel wird eine hohe Informationsverbreitung sichergestellt.